Wer viel arbeitet, der hat eine Auszeit verdient. Für mich soll es am Wochenende statt auf die Kakaoplantage nach San Carlos zum landesweit berühmten Carneval Aquatico gehen. Dass ich es jedoch noch vor meiner Ankunft mit Wasser zu tun bekomme, kann ich nicht ahnen. Oder doch?
In den letzten drei Tagen hat es ordentlich geschüttet und als wir mit dem Auto in "Palo de Arco" ankommen, gibt es kein Weiterkommen. Der Fluss ist über seine Ufer getreten und nicht nur das: Auch von der kleinen Brücke ist weit und breit keine Spur zu sehen. Zum Glück sind die Nicas erfinderisch – und geschäftstüchtig. Es liegen schon Holzboote bereit, die alle Ankömmlinge samt Sack und Pack (und wenn nötig auch mit Motorrad) ans andere Ufer bringen.
Zum Glück reise ich – im Gegensatz zu manch Anderem – mit kleinem Gepäck. So ist die Überfahrt ein Kinderspiel, auch wenn ich nicht ganz trockenen Fußes ankomme. Auf der anderen Seite geht das Abenteuer noch weiter. Es fahren keine Busse, also heißt es Laufen. Das nächste Dorf ist etwa 8 km entfernt. Meine kleine Gruppe organisiert eine Mitfahrgelegenheit auf dem Motorrad für mich, die anderen haben nicht so viel Glück. Ein bisschen unangenehm ist mir das schon, während ich im Dorf auf sie wartend einen Kaffee trinke. Vom hier aus finden wir nach einigem Suchen einen kleinen Lastwagen, der uns (20 Personen) auf der Ladefläche bis nach San Carlos mitnimmt.
Als wir ankommen ist das große Spektakel leider schon vorbei, aber das macht nichts. Die Fiesta wartet. Jetzt erst recht!
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